Hautkrankheiten alternativ behandeln mit Vitamin-D-haltiger Salbe
Meine erste Erfahrung mit einer Vitamin-D-Salbe
Eines Tages kam eine ältere Patientin in die Praxis und wünschte zur Behandlung von Verbrennungen durch spritzendes Frittenfett die mir damals noch unbekannte Unguentolan-Salbe (R).
Mit gewissen Zweifeln verschrieb ich damals das Präparat und sah bei den nächsten Verbandswechseln eine schnelle Abheilung der Verbrennungen. Ich erfuhr, dass man in dieser Imbisstube seit Jahren diese Salbe für alle Verletzungen verwendete. Die dort arbeitenden Frauen bevorzugten diese Salbe, weil sie damit eine Narbenbildung nach Verbrennungen vollständig vermeiden konnte.
Heute ist besser zu verstehen, wie dieser Erfolg erklärbar ist: Lebertran enthält pro Kubikzentimeter bis zu 50000 Einheiten Vitamin D. Das bremst entzündliche Überreaktionen der Zellen, die sonst die Regel sind. Somit kommt es auch nicht zu einer Narbenbildung. Ungesättigte Fettsäuren und Vitamin A tragen ebenfalls zur Heilung bei. Wie ich mich selbst überzeugen konnte, ist der Geruch der Salbe inzwischen deutlich angenehmer: es riecht so ähnlich wie Kerzenwachs. Durch verbesserte Herstellungsverfahren hat man es offenbar geschafft, den nachteiligen Geruch von Lebertran zu eliminieren. Dennoch ist es ratsam, die Salbe nur in einer dünnen Schicht aufzutragen.
Die Grundlage der Unguentolan(R)-Salbe, nämlich "Vaseline" ist übrigens das zentrale Geheimnis beim Boom der unzähligen "Melkfett"-Zubereitungen: durch die Abdichtung der Oberfläche mit Vaseline kann eine schädigende Einwirkung von außen abgeschirmt werden.
Nach Auskunft des Herstellers hat Unguentolan eine lange Tradition in der Unterstützung der Wundheilung. Es wurde 1932 von Professor Löhr in Magdeburg entwickelt. In nahezu unveränderter Zusammensetzung wird die Salbe von der Pharmafirma Heyl vertrieben. Der Wirkstoff ist der Lebertran vom Dorsch mit seinen natürlichen Inhaltsstoffen:
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fettlösliche Vitamine, insbesondere Vitamin A und
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Vitamin D3
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essenzielle ungesättigte Fettsäuren wie z.B.
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Eicosapentaensäure (EPA)
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und Docosahexaensäure (EHA)
Vorteile:
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Vitamin D3 dient der Regulation der Hautzellen
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Vitamin A fördert die Regeneration der Haut
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Fettsäuren, nützlich beim Aufbau der Zellmembranen
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Vaseline: schützende Salbengrundlage,
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verminderte Narbenbildung bei Verbrennungen,
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als Brandsalbe geeignet, denn die Zubereitung ist sehr weich und zerfließt bei Körpertemperatur
Nachteile:
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der Geruch könnte schon einmal stören: die behandelten Stellen riechen ähnlich wie Kerzenwachs
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nach der Anwendung hat man eine fettige Haut, ein Papiertuch zur Entfettung der Hände genügt jedoch.
Fazit:
- Auf der Suche nach einem Naturpräparat zur Behandlung von Hautkrankheiten kann man auf ein Traditions-Präparat zurückgreifen.
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Der Gehalt an Sonnen- und Haut-Vitamin-D in Verbindung mit einer Salbengrundlage garantiert die gute Verträglichkeit.
Anhang:
Namensgebung:
Auch wenn der Name "Unguentolan" (R) ein Zungendreher ist, so findet sich dennoch eine klare etymologische Struktur. Bei "Unguentum" handelt es sich um das lateinische Wort für Salbe, der Anhang "-lan" ist offenbar die Kurzform für "Lebertran".
Vorsichtsmaßnahmen gemäß Hersteller:
nicht in die Augen:
"Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen. Unguentolan darf nicht mit den Schleimhäuten und vor allem nicht mit den Augen in Kontakt kommen."
Mein Kommentar: Dies ist vermutlich durch den Anteil an Vitamin A bedingt.
nicht bei Röntgenbestrahlung:
"Es ist zu beachten, dass Unguentolan (R) möglicherweise die Reizung und Rötung der Haut verstärkt."
Mein Kommentar: Dies ist vermutlich durch den Anteil an Vitamin A bedingt.
nicht vor UV-Einstrahlung:
"Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Unguentolan ist erforderlich, wenn Sie sich während der Anwendung UV-Licht wie Sonne, Höhensonne oder Solarien aussetzen wollen."
Mein Kommentar: Im Prinzip verbessert Vitamin D zwar die Sonnenvertäglichkeit, wegen des Vitamin A im Lebertran ist jedoch die abendliche oder lichtgeschützte Anwendung ist ratsam. Eine gezielte Missachtung dieser Regel im Selbstversuch durch die Anwendung vor dem Sonnenbad führte bislang zu keinerlei Reaktionen oder Nachteilen. Es ist denkbar, dass die Warnung vor UV-Strahlen lediglich der Abwehr von Ansprüchen gegen den Hersteller dient, in Wirklichkeit nämlich einen verbesserten Hautschutz durch Vitamin D bewirkt.
Liste der Hilfsstoffe gemäß Hersteller:
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Butylhydroxytoluol,
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Citronensäure-Monohydrat,
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Cumarin,
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3-Ethoxy-4-hydroxybenzaldehyd (Ethylvanillin),
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Glycerolmonostearat,
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mikrokristalline Kohlenwasserstoffe (C40 – C60),
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Palmitoylascorbinsäure,
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Propylenglycol,
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gelbes Vaselin.