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"Sonne macht Krebs" - ein Irrglaube! Der Hautkrebs und die zwei Wege...

"Wer die Sonne vermeidet schützt sich vor Krebs!" - Stimmt es, dass Stubenhocker gesünder leben als Freizeitsportler?

Sie wissen bereits, dass durch die Bildung von Vitamin D ein wichtiges krebshemmendes System im unserem Körper betrieben wird. Wir können die Sonne mit ganzem Herzen genießen und dadurch auch das Krebsrisiko senken. Daher kann die platte Formulierung: "Je weniger Sonne um so gesünder"- nur falsch sein.

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Wenn wir aber immer wieder aus Radio, TV und Presse hören, dass "Hautkrebs der häufigste Krebs des Menschen" ist, werden wir verunsichert. Wie sollen wir uns nun verhalten? Die Verwirrung beginnt mit dem Etikettenschwindel um die Bedeutung des "Basaliom". Dies zu gibt den Zugang zur Lösung des Rätsels von Sonne & Hautkrebs.

"Basaliom = Hautkrebs" - ein Etikettenschwindel:

Wenn Ärzte gegenüber Patienten von "Krebs" sprechen, dann weckt das Ängste. "Krebs" weckt die Angst vor einem vorzeitigen Tod. Das Wissen der Allgemeinheit besagt, dass Krebs sich in den Körper verbreiten kann und damit das schmerzhafte Ende des Lebens herbeiführt.

Oft habe ich Patienten in meiner Praxis erlebt, denen ein Arzt gesagt hatte, das Sie "Hautkrebs" hätten. Bei näherem Hinsehen auf die Gewebsuntersuchung zeigte sich, dass sie gar keine vernichtende Erkrankung hatten, sondern wirklich nur ein vergleichsweise harmloses "Basaliom". Was ist ein Basaliom?

Die Entstehung des Basaliom ist deutlich von der Strahlendosis im Laufe des Lebens abhängig. Es ist typisch für Gärtner, Fischer und Landarbeiter. Dennoch müssen diese Berufsgruppen keine Angst habe, denn eine Metastasierung wäre völlig untypisch und die Entfernung ist unkompliziert.

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Das Basaliom ein häufig im höheren Lebensalter vorkommendes Hautgewächs. Ist es einmal entstanden heilt es nicht mehr ab. Es muss in örtlicher Betäubung entfernt werden. Wenn dies unvollständig erfolgt, kann es nachwachsen und örtlich zerstörend wachsen - das ist alles. Aber es metastasiert praktisch nie. Sicherlich gibt es in einzelnen Fällen große Probleme, wenn die Entfernung um Jahre verschleppt wird.

Ich erinnere mich an eine Patientin, die sich jahrelang geweigert hatte, zum Arzt zu gehen. Die Entfernung des Handteller-großen Tumors hinterließ eine Gesichtslähmung. Sie ist aber nicht daran gestorben und trotz des riesigen Befundes hatte sich auch nach Jahren keine einzige Metastase im Körper gebildet.

Es soll ganz seltene Fälle einer Absiedlung geben, doch sind das die absoluten Ausnahmen von der Regel. Ein Basaliom ist zudem früh erkennbar und wächst an Stellen die auch von der Sonne viel beschienen wurden. Die Kennzeichen "Grübchen" und "Randwall" helfen bei der Diagnose. Krebsangst braucht man nicht zu haben. Der gebräuchliche Begriff im histologischen Bericht "Basalzellcarcinom" sollte nicht mit dem Wort "Hautkrebs" übersetzt werden. Es sind eigentlich nur "Runzeln", die keine schicksalhafte Bedrohung darstellen.

Dermatologen formulieren immer wieder, dass "Neubildungen der Haut" mit etwa 14 Fälle auf 10.000 Menschen und Jahr zu den häufigsten "Neubildungs-Erkrankungen" des Menschen gehören. Aber diese 14 Fälle sind nicht das, was man unter Krebs versteht: Metastasen, Schmerzen, Todesgefahr. Der Löwenanteil dieser 14 Fälle nämlich 10 Fälle werden vom Basaliom eingenommen. Die Zahl der Hautkrebs-Häufigkeit wird also bei ungenauem Sprachgebrauch aufgebläht.

Ich habe einmal gehört, dass es eine "Jesuitenlüge" sei, wenn man zwar formal die Wahrheit sagt, der Zuhörer aber dennoch bewusst getäuscht wird. Wenn ein Basaliom dem Patienten als "Hautkrebs" erklärt wird, dann ist das ein solcher Schwindel, weil der allgemeine Sprachgebrauch den Begriff "Krebs" für metastasierende Krankheiten reserviert hat.

Die Giftschlange unter den Krebsarten: das Maligne Melanom (auch verkürzt "Melanom")

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Ganz anders ist da der "Schwarze Hautkrebs", das "Maligne Melanom" zu bewerten. Dieser Krebs muss als die Giftschlange unter den Hautkrebsarten bezeichnet werden, weil er schon ab 1 mm Dicke in den ganzen Körper metastasieren kann. Die Therapie gestaltet sich schwierig und die frühe Diagnose ist hier besonders wichtig. Zum Glück ist dieser echte Hautkrebs wesentlich seltener als das häufige Basaliom: Das Maligne Melanom erscheint jährlich in einer Häufigkeit von etwa 1 auf 10.000 Menschen.

Das Maligne Melanom bei Fischern und Landarbeitern überhaupt nicht häufiger als bei Menschen, die im Haus arbeiten. Das Melanom-Risiko ist allerdings bei der Gewohnheit "Sonnenbaden" auf 1,5 erhöht (PMID 19395257). Hier ist zu diskutieren, ob überlange Sonnenbäder bei gleichzeitig schlechten Vitamin D-Spiegeln dafür verantwortlich sind.

Wie muss ich mich verhalten angesichts dieser 2 Arten von Hautkrebs?

Gäbe es nur das Maligne Melanom mit dem Risiko 1 auf 10.000, dann hieße die Devise: "raus aus der Sonne". Das allgemeine Krebsrisiko ist aber 50 auf 10.000 pro Jahr: 50 mal höher. Dieses Risiko wird nach den Berechnungen von WB Grant, J Reichrath J und A Zittermann durch verbesserte Vitamin D-Spiegel um mindestens 20% vermindert (PMID: 19268496). So macht voraussichtlich die Kraft der Sonne aus dem Risiko 50 / 10.000- Risiko ein 40 / 10.000 -Risiko.

Es gibt also 2 Wege - "Ja" zur Sonne oder "Nein"

die sonnige Option: "Ja zur Sonne"

mehr Melanome:__1,5 / 10.000
weniger Krebs:___40 / 10.000

___________________________
gesamt: ______41,5 / 10.000*

________________________________________

Basaliome vermehrt: 10 auf 10.000 - aber kein echter Krebs

Die schattige Option: "Nein zur Sonne"

weniger Melanome:__1,0 / 10.000
öfter Krebs:________50 / 10.000

________________________________________
 

___________________________
gesamt: __________ 51 /10.000 *

Basaliome: vermutlich keine

Die Bilanz ist jetzt bereinigt: Das Melanom-Risiko durch Sonnenbaden wird durch den Nutzen der Vitamin-D-Erzeugung aufgewogen. Das Basaliom ist aus der Rechnung entfernt, weil es kein tödliches Hautgewächs ist.

________________________________________
 

* Ergänzung:

Diese Darstellung lässt eine weitere Art von Hautkrebs unberücksichtigt, der ebenfalls von der Sonne begünstigt wird: das "Spinozelluläres Karzinom" oder "Plattenepithel-Carcinom". Es besteht beim Befall der Lippen eine starke Verbindung zum Tabak-Konsum. Beim Befall der Kopfhaut geht meist eine chronische Schädigung der Haut voraus, die "aktinische Keratose". Eine wesentliche Bedeutung hat auch die Unterdrückung des Immunsystems durch Medikamente. Diese Art von Hautkrebs hat also ganz unterschiedliche Zahlen je nach Risikogruppe. Die Rechnung muss etwa 1-2 Fälle auf 10.000 Menschen berücksichtigen. Eine Metastasierung ist durchaus möglich, jedoch nicht so rasant wie beim Malignen Melanom. Die Bilanz für die Sonne ist dann auf etwa 43 von 10.000 verschlechtert. Wie beim Basaliom entsteht dieser Hautkrebs im belichteten Bereich der Haut im Gesicht, im Nacken oder an den Armen und kann daher rechtzeitig erkannt und entfernt werden.

Auf der anderen Seite ist der Nutzen der Vitamin-D-Bildung vermutlich zu bescheiden angesetzt. Ein optimaler Spiegel von Vitamin D kann das Krebsrisiko wahrscheinlich viel weiter absenken als nur um 20%. Werte von 30, 60 oder 90% sind nicht ausgeschlossen.

Fazit: umdenken!

"Vermeide die Sonne, um Krebs zu vermeiden." - Diese Strategie ist kurzsichtig und falsch, weil die Vitamin D-Erzeugung dabei nicht berücksichtigt ist.

 

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