Bleiben wir kritisch! Wenn ein Mittel viel verspricht, so wollen wir doch wissen, warum es so ist. Woher nimmt das Vitamin D und das Sonnenlicht die Macht in so vielen Bereichen der Gesundheit gleichzeitig zu helfen?
Welche Mechanismen gibt es, die die Macht des Vitamin D unterstreichen?
Hier sehen wir eine Hautkrankheit, die auf keine der gängigen Therapien reagierte. Selbst Cortison hatte keine Verbesserung ergeben. Erst die Behandlung mit aktivem Vitamin D brachte die Haut zur Abheilung.
Jahrelang war dieser Fuß von keinem Hautarzt geheilt worden. Aktives Vitamin D brachte dann den Erfolg.
Für viele Menschen ist die Welt der Chemie eine völlig fremde Welt. Dennoch können Sie sich einen Zugang verschaffen, wenn Sie mit viel Phantasie in diesen Formeln eine Raupe, einen Käfer oder eine Schildkröte vorstellen.
Diese Kreuzung zeigt zum einen die Achse der Vitamine A, B, C, D, E. Sie haben recht unterschiedliche Formen.
In der anderen Achse sind Hormone aufgelistet, die man an den vier Ringe erkennen kann. Das ist das Kennzeichen der sogenannten Steroid-Hormone.
Wenn dem Menschen das körpereigene Cortison fehlt, dann kann er keine 3 Tage überleben. Ohne Testosteron wird kein Junge zum Mann. Ohne Östrogen wächst keine weibliche Brust heran und ohne Gestagen kann keine Schwangerschaft erhalten bleiben. Der Joker in den beiden Achsen ist das Vitamin D in seiner aktiven Form: Es ist als einziger Stoff in unserem Körper Vitamin und Hormon gleichzeitig. Was geschieht, wenn Vitamin D in einen Mangelzustand fällt?
Hier sehen wir im Modell einen Bestandteil des menschlichen Blutes, den Vitamin-D-Transporter. Vitamin D ist dem Köper offenbar so wichtig, dass ihm ein eigenes Taxi zur Verfügung gestellt wird.
Hier sehen wir Vitamin D in seiner aktiven Form. Es hat sich in das eigens dafür vorbereitete Bett gelegt. Ein solches chemisches Bett nennt man Rezeptor. Wie der Schlüssel ins Schloss, so passt Vitamin D in den Rezeptor und entfaltet seine kontrollierenden Wirkungen. Derselbe Vorgang ist auch auf dem Vitamin D-Fachbuch dargestellt. Die Folge dieser Einbettung ist die Kontolle der am Rezeptor hängenden DNA. Es ist die Kontrolle über unser Erbmaterial.
Die Rezeptoren für Vitamin D sind wie eine Bremse, die mit dem Andocken von Vitamin D ihre Bremswirkung entfalten.
Hier sehen wir ein Modell vom Vitamin-D-Rezeptor, das von einem Computer errechnet wurde. Das grün markierte Molekül ist das aktive Vitamin D. Passgenau setzt es sich an seine Stelle.
Dieses Bild zeigt weitere Computer-Berechnungen. In Blau ist in allen Darstellungen das Vitamin D-Molekül als kleiner Fleck zu erkennen.
Die Bremswirkung des aktiven Vitamin D auf die DNA kann auch im Reagenzglas nachgewiesen werden. Nimmt man die Zellen von Prostatakrebs und gibt in steigender Dosis Vitamin D hinzu, so geht das Wachstum deutlich zurück. Vitamin D in aktivierter Form hemmt das Krebswachstum.
Die Brems-Wirkungen gibt es aber nicht nur gegenüber Krebszellen. Auch gegen ein überaktives Immunsystem nützt diese Bremswirkung. Allergien werden gemildert, rheumatische Erkrankungen werden abgeschwächt.
Wenn wir es hier mit einem so phantastischen Stoff zu tun haben, müsste die Pharmaindustrie sich doch dafür interessieren. In der Tat hat die Industrie keine Mühen gescheut und schon über 2000 Nachahmerprodukte (Analoga) für das Original Vitamin D konstruiert. Warum diese Mühe, wenn der Körper es mit Hilfe der Sonne doch selbst herstellen kann?
Der Grund ist einfach. Wenn man einen Nutzen für das natürliche Vitamin D nachweisen würde, wirft das keinen Gewinn ab, denn Vitamin D ist ein Naturprodukt und für jedermann lizenzfrei produzierbar. Man muss erst eine andere analoge Substanz erzeugen, patentieren, dann deren Nutzen beweisen, um es schliesslich Gewinn bringend vermarkten zu können. Für das Aufschließen der bekannten Vitamin-D-Tür zur Heilung, will man also zuerst einen Nachschlüssel produzieren. Den verschmähten Original-Schlüssel gibt es an jeder Ecke gratis. Natürlich haben einige Ersatz-Vitamine auch wertvolle neue Eigenschaften, wie z.B. ein teilweise verbessertes Wirkungsspektrum.
Ein kleines Molekül hat soviel Macht über die Prozesse im Körper, weil ein kompletter Apparat nur darauf wartet die Befehle des aktiven Vitamin D für die DNA entgegen zu nehmen.