Wenn ein Mangel an Sonnenvitamin D so viele Auswirkungen hat, dann stellt sich die Frage, wie viele Menschen in Deutschland betroffen sind. Wie viele leiden unter den Symptomen eines Mangels? Wie viele sind unterversorgt? Kann man gar von einer Epidemie sprechen?
Habe ich Bekannte die unter Vitamin D-Mangelsyndromen leiden, oder bin ich gar selbst betroffen?
Die renommierte "Deutsche Gesellschaft für Ernährung" stellt fest, dass 79% der Kinder in Deutschland unterversorgt sind. Wir müssen uns klar machen, dass nur noch 21% unserer Kinder genügend und richtig mit Vitamin d versorgt sind. Optimal wäre es, wenn Babys eine Supplementierung (Nahrungsmittelergänzung) mit Vitamin D über ihre Milch bekämen. Diese Ergänzung sollte auf Dauer in der ganzen Kindheit weitergeführt werden.
Mütter fragen oft: Wie wichtig ist das Vitamin D für meine Kinder?
Im Sommer sollten sich Kinder genügend lange draußen und in der Sonne aufhalten. Ein Sonnenbrand ist natürlich streng zu vermeiden. Die lückenlose Verwendung von Sonnenschutzcreme ist auch schädlich. Sie blockiert die Produktion von Vitamin D. In den Wintermonaten muss in Deutschland Vitamin D eingenommen werden, um nicht in einen Mangelzustand zu geraten.
Oft lässt sich der Vitaminmangel mit "Händen greifen". Eine Eindellung am seitlichen Brustkorb "Thorax" ist seit langem als" Harrison's groove" bekannt. Diese "Grube" entsteht, weil mangels Vitamin D nicht genügend Calcium in den Körper gelangt, um die Rippen der Brustwand zu stabilisieren. Sie werden nach innen gezogen und das ergibt die schlechte Entwicklung des Brustkorbs.
Solche Kinder gleichen Pflanzen im Keller, die sich nicht entwickeln können. Daher ist gerade im Winter eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D unverzichtbar, um ein optimales Heranwachsen des Kindes zu ermöglichen.
Es wird ein hoher Aufwand betrieben, um die Menschen in Altenheimen rundum gut zu versorgen. Ein extremer Mangel an Vitamin D dieser Bewohner wird jedoch in Deutschland noch nicht systematisch bekämpft.Dabei konnten Studien nachweisen, dass Vitamin D nicht nur die Knochen stärkt, sondern auch die Muskeln. Bei richtiger Gabe von Vitamin D wird sogar die Zahl der Stürze vermindert.
Die im Frühjahr 2007 unternommene DEVID-Studie zeigte, dass 90% der Deutschen am Ende des Winters unterversorgt sind. 9 von 10 Menschen erreichen also nicht den empfohlenen Vitamin-D-Wert von 30 (ng/ml). Jeder Dritte von ihnen befindet sich sogar in einer Gefahrenzone von weniger als 12(ng/ml).
Alterspezifische Untersuchung:
Hier sehen wir die Statistik für besonders schlechte Werte, die unter 12 ng/ml liegen. Bei den Menschen im Alter von über 50 Jahren war die Hälfte vom Defizit betroffen. Diese Daten, die in einer großen Zahl von Arztpraxen in Deutschland und auch in unserer Praxis in Lennestadt-Meggen erhoben wurden, passen nahtlos in dieses problematische Bild. Aber kann das denn sein? In einem Land wo es an keinem Nahrungsmittel fehlt sind so viele Menschen unterversorgt?
Blicken wir nun auf die Daten die das Robert-Koch-Institut ermittelt hat. Der gelbe Rahmen zeigt den Mangel an. Der besonders starke Mangel wird durch den roten Rahmen angezeigt.
Es ist also unzweifelhaft, dass wir in Deutschland ein Problem mit der Vitamin D-Versorgung haben. Rentner sind zu 50% betroffen, die jüngeren Altersstufen zu ca. 30%.
