Welcher Spiegel ist empfehlenswert? Und wie kommt eine solche Empfehlung zustande?
Ein hoher Vitamin D-Spiegel ist in jedem Fall erstrebenswert, um nicht den zuvor beschriebenen Risiken ausgesetzt zu sein. Doch wie bei jeder anderen Konzentration eines Stoffes im Blut, ergeben sich Grenzen. Es stellt sich also die Frage, ab wann einen weitere Erhöhung des Spiegels nicht mehr ratsam ist.
Eins sei vorweg gesagt: Der langfristige Aufenthalt in der Sonne führt niemals zu einem zu übersteigerten Spiegel von Vitamin D. Das liegt daran, dass bei hohen Werten automatisch eine chemische Rückreaktion einsetzt.
Professor M. Holick aus Boston ist der weltweit bekannteste Forscher im Bereich Vitamin D. Er empfiehlt einen Spiegel von mindestens 30 ng/ml. Unterhalb dieses Werte ist der Mensch vielen Risiken ausgesetzt.
Viele Ärzte meinen noch heute, dass der Wert 55 ng/m nicht überschreiten dürfte. Diese Auffassung gilt nicht mehr.
In einer gemeinsam von M. Holcik und W. Grant veröffentlichten Orientierung zum Vitamin D-Spiegel gehen beide sogar noch weiter: Sie definieren den bei Naturvölkern in tropischen Zonen vorliegenden Wert als normal. Man kann also behaupten das derartige Spiegel natürlich sind. Diese Werte liegen bei 55 bis 90 ng/ml und sind hier hellgrün markiert.
Der dunkelgrüne Bereich zeigt die im Idealfall vorliegenden Werte für Deutschland. Der hellgrüne Bereich ist in Deutschland aufgrund der schwächeren Sonneneinstrahlung nicht dauerhaft erreichbar.
Wo liegen wir selbst? Der deutsche Mittelwert liegt weit unter diesen Werten: bei 16 ng/ml. Dies befindet sich im rot gekennzeichneten "Defizit"-Bereich. Damit erreicht der durchschnittliche Deutsche nicht einmal den orangenen Bereich der "Unterversorgung".
Eine große Studie von Professor Melamed (USA) präsentierte nach über 7 Jahren der Beobachtung von 13.000 US-Amerikanern ein erschütterndes Ergebnis. Er zeichnete in Abhängigkeit vom Vitamin D-Wert der Menschen eine Sterblichkeitskurve. Was uns beunruhigen sollte: bei Werten unterhalb von 30 ng/ml gibt es eine deutlich ansteigende Sterblichkeit gibt. Diese ist in der Grafik als rote Fläche dargestellt. Besonders problematisch sind offenbar Spiegel unter 20 ng/ml.
Der deutsche Durchschnittswert von 16 n/ml entspricht einer um 30% erhöhten Sterblichkeit für die gesamte deutsche Bevölkerung im Vergleich zu einem Wert von 30 ng/ml.
Somit haben wir eine klare Marschrichtung für den erstrebenswerten Vitamin-D-Wert: Er sollte über 30 ng/ml sein.