Das Sonne ist die von der Natur vorgesehene Quelle für eine Zufuhr von Vitamin D. Warum sonst, sollte ein Sonnenbad mit Wohlbefinden gekoppelt sein? Der Körper will, dass wir uns in der Sonne aufhalten.
Als kritischer Leser werden Sie aber auch das Wissen über die Gefahren der Sonne im Hinterkopf haben. Die Frage lautet also: Wie viele Minuten darf man in die Sonne? Wer nennt uns die richtige Dauer für ein Sonnenbad?
Prof M. Holick (Boston USA) hat sich seit Jahrzehnten intensiv mit dieser Frage befasst. Er hat Tabellen entwickelt, die auch den Hauttyp berücksichtigen. Für Deutschland empfiehlt er 2 x 20 Minuten Sonne in der Mittagszeit von 12-15 Uhr für den normalen, mittelgradig empfindlichen Hauttyp. Diese "natürliche Quelle" Sonne ist uns leider ab September verschlossen und öffnet sich erst wieder im April.
Am frühen Morgen und am Nachmittag dürfen die Zeiten doppelt so lang sein.
Wer einen dunklen Hauttyp hat, benötigt mehr Zeit in der Sonne. Eine dunkls nordafrikanische oder asiatische Hautfarbe erfordert sogar 3-fache Zeiten. Bei afrikanischer Schwärze ist 10-mal soviel nötig.
Wer mit der Garantie eines Professors für Dermatologie sonnen möchte, der wendet am Besten die "Holick-Formel" an. Nehmen Sie ein Uhr mit nach draußen in die Sonne. Dann sonnen Sie beispielsweise 20 Minuten. Prüfen Sie, ob die gesonnte Haut 4 Stunden später einen ersten Schimmer einer Rötung annimmt. Ist das der Fall, dann nutzen Sie in Zukunft ein Viertel dieser Zeit zum Sonnen, also 5 Minuten.
Diese Angabe bezieht sich auf alle Hautflächen. Sie können also 5 Minuten auf dem Bauch und 5 Minuten auf dem Rücken in der Sonne liegen.
Vitamin D schützt bekanntlich gegen Knochenabbau im Alter, der Osteoporose. Die ärztlichen Leitlinien empfehlen eine Dosis von 30 Minuten Sonne täglich. Um die Sonnenbrandgefahr zu mindern können Sie dies in 2 x 15 Minuten aufteilen.
Ich bin viel in der Sonne gewesen! Ein solches Gefühl beziehen wir meist auf unser Gesicht und unsere Hände. Die Berechnungen für die Vitamin D-Synthese gehen aber von einer Besonnung mit Badekleidung aus.
Die junge Dame hier im Bild fühlt sich sichtlich wohl. Eine große Vitamin D-Erzeugung ist aber nicht anzunehmen, da die Hautfläche zu klein ist, die Sonne abbekommt. Zudem hat sie am Morgen vermutlich Sonnencreme oder anderen kosmetischen Sonnenschutz verwendet. Sie wird also aus den Skiurlaub ohne jede Verbesserung des Vitamin-D-Spiegels heimkehren.
Halten wir fest, dass wir uns beim mittleren Hauttyp normalerweise 2 x 15 Minuten in die Sonne begeben dürfen und auch sollen. Mit dieser Sonnendauer sind wir bei Sonnengeübten auf der sicheren Seite.
Erlauben Sie mir einen Vergleich, der die Vorstellungskraft weckt. Es ist mit diesen Zeiten wie beim Schnitzelbraten. Eine Stunde ist zu viel, aber 3 Minuten sind zu wenig. Richtig ist es beide Seiten jeweils 10 bis 15 Minuten zu "erhitzen".