Wenn wir eine gesundheitliche Gefahr beschreiben, dann gibt es auch immer eine Risikogruppe. Wir fragen uns: gehören wir zur Risikogruppe?
Welches Profil hat ein Mensch mit einem besonders ausgeprägten Vitaminmangel?
In diesem Sonnenbank-Experiment von Prof. Holick lagen ein junger und ein älterer Mensch auf der Sonnenbank. Die Vitaminspiegel stiegen aber nur beim jüngeren deutlich an.
Leider ist es so, dass die ältere Haut ihre Fähigkeit verliert, in kurzer Zeit große Mengen an Vitamin D zu erzeugen. Wer die Altersgrenze von 50 überschreitet, der ist schon in dieser Risikogruppe der verminderten Vitamin D-Erzeugung durch Sonnenlicht.
Risiko Computerarbeit wer sich auch in seiner Freizeit größtenteils im Haus aufhält hat ein hohes Risiko einen Vitamin D-Mangel zu erleiden. Sich mit einem Buch in den Garten oder in den Park zu setzen ist also die bessere Alternative als dies im Haus zu tun. Unlängst fanden Forscher in London heraus, dass Menschen mit einem Park in der Nähe unabhängig vom Einkommen gesünder waren.
Die Arbeit bis spät in die Nacht oder sogar die ganze Nacht über macht müde. Schichtarbeiter schlafen daher tagsüber und verbringen zu wenig Zeit in der Sonne. Wenn dieser Mangel dann mit depressiver Verstimmung einhergeht, ist es bis zu den ersten Krankheiten nicht mehr weit.
Wer eine dunkle Haut hat darf länger in der Sonne bleiben. Während es beim europäischen Hauttyp 5-15 Minuten sind darf die Zeit beim afrikanischen Hauttyp 10 x so lang sein. Die tägliche Bildung von Vitamin D erreicht dann nach etwa 2 Stunden die erforderliche Tagesmenge. Dies bedeutet, dass die natürliche Versorgung viel anfälliger ist. So muss beim afrikanischen Hauttyp in Deutschland auch im Sommer über eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin D nachgedacht werden.
Wegen Epilepsie müssen viele Menschen Medikamente wie Carbamzepin oder Oxcarbazepin einnehmen. Auch Kinder müssen diese oder Ähnliches nehmen, um vor Hirnkrämpfen geschützt zu werden. Viel zu oft wird der Passus im Beipackzettel vernachlässigt, der auf die Gefahren für den Vitamin D-Stoffwechsel hinweist. Es kommt zu einem beschleunigten Abbau des Vitamin D. Müdigkeit, Mattigkeit und Muskelkrämpfe sind die Folgen. Wenn die Patienten sich dann beklagen, so wird allzu oft die wahre Ursache verkannt und von Seiten der Ärzte auf einer Akzeptanz dieser Symptome beharrt. Dabei wäre eine begleitende Therapie mit Vitamin D so einfach und so hilfreich.
Immer wieder wurde von Experten ein gefährlicher Knochenschwund beschrieben. Neuerdings müssen wir auch Risiken wie Krebs und Arteriosklerose hinzurechnen.
Menschen, die an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden, können Vitamin D aus der Nahrung oder von Medikamenten meist nicht gut aufnehmen. Damit verschlimmert sich die Situation noch weiter. Prof. Holick zeigte, dass eine Sonnenbanktherapie dann oft die beste Möglichkeit ist.
Wer selten in der Mittagssonne das "draußen" ist, oder Urlaubstage und Wochenenden gerne im Haus verbringt, der ist in besonderer Weise gefährdet. Verschlimmernd kommt oft hinzu, dass Nacht- und Schichtarbeit, Durchfall-Erkrankungen und Epilepsie-Tabletten der Versorgung mit Vitamin D entgegenwirken.
Tragisch wird es, wenn nicht einmal Knochenbrüche die Beteiligten veranlassen, über die tieferen Ursachen nachzudenken.
