Sieben Siegel: die sieben Paradoxien des Vitamin D vernebeln den Blick
Wenn ein Fußballspieler Gedichte schreibt... Wenn eine Geigen-Virtuosin Boxkämpfe besucht...
... das überfordert unsere Vorstellungskraft. Paradoxien reizen uns zum Schmunzeln und strengen an. Warum?
Auch wenn wir es nicht eingestehen wollen, verläuft unser Denken in gewissen Klischees. Völlig konträre Eigenschaften können wir schlecht zusammenführen. Entgegengesetzte Eigenschaften sind jedoch zahlreicher als es uns bewusst ist. Je näher wir an den Kern der Wahrheit kommen um so öfter begegnen sie uns. Das bekannteste Beispiel für eine naturwissenschaftliche Paradoxie: die Physik des Lichtes können wir nur verstehen, wenn wir sowohl das Modell der Licht-Welle als auch des Licht-Teilchens akzeptieren. Auch Vitamin D strapaziert unser Denken auf diese ungewöhnliche Art. Lassen Sie Ihr Gehirn arbeiten!
Führen wir uns noch einmal die verwirrenden Eigenschaften des Vitamin D vor Augen:
- Mund - Haut: Wir denken bei Vitaminen an etwas, das man kaufen und über den Mund aufnehmen kann. Tatsache ist, dass die Nahrung uns im Stich lässt und die kostenlose tägliche Sonne auf unserer Haut notwendig ist.
- Sommer - Winter: Wir denken, dass uns der Sommer mit Vitamin D versorgt und das stimmt manchmal. Tatsache ist hingegen, dass wir jedes Jahr zum Winter hin dem drohenden Mangel an Vitamin D begegnen müssen.
- Sonnenbrand - Blässe: Es wird viel unternommen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Tatsache ist aber auch, dass die konsequente Vermeidung von Sonnenlicht mit dem Kennzeichen der Blässe ebenfalls eine Gefahr für die Gesundheit darstellt.
- Vitamin - Hormon: Wir sehen ein Vitamin und halten die Auswirkungen des Vitamin D für überschaubar. Tatsache ist, dass wir gerade erst ahnen, wie dieses Hormon unseren Körper und seine Zellen steuert.
- Knochenschutz- Krebsschutz: Wir denken bei Vitamin D an den Aufbau und den Schutz der Knochen. Tatsache ist, dass der Schutz vor Krebs ebenfalls von Vitamin D vermittel wird.
- Späteffekt - Soforteffekt: Wir denken beim Vitamin D an den Späteffekt zum Schutz unserer Knochen. Tatsache ist aber auch, dass bei einem Vitamin-D-Mangel-Syndrom mit Mattigkeit und Muskelzucken ein Soforteffekt erzielt werden kann.
- 500 pro Tag - 300.000 akut: Wir geben unseren Babys 500 Einheiten Vitamin D pro Tag, damit die Zähne und Knochen gesund bleiben. Tatsache ist aber auch, dass eine einmalige akute Gabe von 300.000 Einheiten Vitamin D die nützlichste Therapie in der Behandlung eines montelangen Vitamin-D-Mangels sein kann.
Es schwirrt uns der Kopf bei so vielen paradoxen Eigenschaften. Genau diese konträren Eigenschaften sind, es, mit denen Vitamin D seine "geistigen Verfolger" abschüttelt. Das Verständnis des Vitamin D ist auch eine geistige Herausforderung. Wer sie besteht, der erschließt sich den kostenlosen Zugang zu einer besseren Gesundheit.
Einen Moment lang mag es scheinen, als ob wir diesen vielfachen Spagat meistern könnten. Die wahre geistige Strapaze wird uns klar, wenn wir die paradoxen Eigenschaften des Vitamin D in einer Denksportaufgabe personalisieren:
Die Denksportaufgabe:
Bitte stellen Sie sich eine "Alien" vor - ein "außerirdsches Wesen" - und nennen es "ViDi". Es hat folgende paradoxe Eigenschaften:
- ViDi kann seine Nährstoffe mit seinem Mund aufnehmen, aber auch über die Haut.
- ViDi kann sich im Sommer ganz über die Haut ernähren, im Winter aber nur über den Mund.
- ViDi ist krank, wenn es rot ist, aber auch, wenn es weiß aussieht. Nur der Braunton ist gesund.
- ViDi hat den Beruf des Dienstboten (Vitamin) und ist gleichzeitig der Chef der Arbeitsvermittlung (Hormon).
- ViDi versorgt die Baubranche mit Baustoffen (Knochen) und kümmert sich gleichzeitig um die Datensicherung (Zellvermehrung) auf allen Computern.
- ViDi baucht für seine Aufgaben drei Jahre und ist manchmal schon nach 3 Tagen fertig.
- ViDi arbeitet für 500 Euro; pro Tag, liefert aber die besten Leistungen bei einer Bezahlung mit 300.000 Euro; in bar.
Ganz schön kompliziert - unser "ViDi ". Das ist auch einer der Gründe, warum jeder in ihm etwas anderes sehen will.
Die einen sehen den blassen lahmen Dienstboten, der drei Jahre für seine Aufgabe im Baugewerbe braucht. Die anderen erkennen den Chef der Arbeitsvermittlung, der 300.000 Euro; pro Tag nimmt und seine Aufgaben in der Datensicherung in 3 Tagen erledigt.
Wer bis hierhin geistig gefolgt ist, der hat den Spagat der Paradoxie geschafft - Aufgabe gelöst!
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Wieso hat das Vitamin-D-System so viele unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig?
Es liegt daran, dass es das vermutlich älteste Hormonsystem der Biologie ist. Immerhin kommt es schon im Plankton vor und dient so dem Lachs als Vitamin-D-Quelle. Der an Vitamin D zu reiche Wildlachs kann nämlich gar kein Vitamin D erzeugen. er nimmt es lediglich bei seiner Wanderung durch sonnige Meere mit der Nahrung auf. So gesehen ist er mit seiner Biochemie des Vitamin D nicht grundsätzlich besser dran als der Mensch.
Biologische Systeme aus den frühen Tagen der Evolution sind meist sehr komplex und somit verwirrend geworden.
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Ein Beispiel für ist altes System der Evolution ist die Schmerzwahrnehmung im Bauchraum:
Ein einziger Nerv namens "Nervus Vagus" schweift umher und ist für alle Schmerzen und Steuerungen zuständig. Entsprechend rätselhaft ist es, wenn wir "irgendwo im Bauch" Schmerzen haben. Noch komplexer wird es, wenn der Vagus-Nerv die Organe in einer Schmerzreaktion krampfen lässt. Alle Fasern dieses Nerven arbeiten langsam und die Kabel sind zudem schlecht gegeneinander isoliert. Wer Bauchschmerzen hat braucht daher einen Experten als Untersucher.
Wenn wir uns hingegen im Dunkeln einen Finger geklemmt haben, dann meldet uns ein superschnelles "neuzeitliches" Nervensystem den Schmerz zum Gehirn. Dann wissen wir stets ohne Licht, welcher Finger es ist.
Vagus-Nerv und Vitamin D haben gemeinsam, das es evolutionstechnisch sehr alte Systeme sind. Um so länger brauchen wir, sie richtig zu interpretieren und zu bedienen.
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Wozu brauchen primitive Einzeller wie das Plankton das hochkomplizierte Vitamin D?
Es beginnt mit einer fiktiven Geschichte:
Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben einen Schlüssel für den Computerraum Ihrer Firma bekommen. Er trägt das Zeichen von 4 bunten Bienenwaben. Sie deponieren ihn immer in einem Safe.
In ihrem Urlaub auf den Seychellen begegnen Sie einer Schildkröte, die diesen Schlüssel an einer Halskette trägt. Sie sind erschrocken und nehmen dem Tier den wertvollen Schlüssel sofort weg. Sie rennen zum Hotel und wollen den Schlüssel sofort wieder in den Hotelsafe zurückbringen. Sie legen sich zurecht, wie Sie über den Diebstahl protestieren werden.
Im Hotel angekommen wird der Tresor geöffnet. Jetzt erst merken Sie, dass sie jetzt zwei Schlüssel haben. Ihr Schlüssel war nie weg. Am nächsten Tag sind Sie vorsichtiger. Sie machen die Augen auf und stellen fest, dass jede Schildkröte einen solchen Schlüssel hat. Aber auch jeder Vogel und jeder Fisch. Sie verstehen die Welt nicht mehr.
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Diese Geschichte beschreibt die Unwahrscheinlichkeit, das ein Stoff, der so hochkompliziert aufgebaut ist wie das Vitamin D letztlich überall im Tierreich vorkommt. Einzeller haben keinen Hormonstoffwechsel wie der Mensch. Aber sie haben eine DNA, die es zu schützen gilt. Es ist nicht einfach für einen Einzeller, den ganzen Tag der tropischen Sonne ausgesetzt zu sei. Es drohen Schäden der DNA. Vitamin D hat in seiner Vorstufe eine Resonanzfrequenz, die den Molekülen in den Stufen der DNA-Strickleiter entspricht. Kommt also ein UV-B-Strahl, der die DNA-Strickleiter bedroht, so fängt das Vitamin-D-Molekül diese Welle ab. Es vernichtet die Energie und nutzt sie für eine Umformung. Vitamin D ist die UV-Knautschzone unserer Zelle.
Die Lichtabsorption des Vitamin-D-Moleküls nutzen die Einzeller des Meeres also, um ihre DNA vor dem Angriff des UVB-Sonnenlichtes zu schützen. Nur weil die Resonanzfrequenz der DNA-Moleküle und das Vitamin D auf derselben Wellenlänge liegen, verschluckt Vitamin D (Vorstufe) die ankommende UV-Energie. Das ist der Grund warum ein Einzeller sich die Mühe macht, dieses komplizierte Molekül aufzubauen: ein Schutzschild zum Einmalgebrauch.
Im Laufe der Evolution hat dieses Grundprinzip des Schützens dann verschiedene Unterformen entwickelt. Über den Vitamin-D-Rezeptor wird zusätzlich ein "Bremsklotz" auf die DNA gesetzt. Das Prinzip des DNA-Schutzes ist geblieben und wurde erweitert. Aus dem Sonnenschutzmittel des Körpers wurde zusätzlich das Stopp-Signal für den DNA-Vermehrungsprozess. Es ist die Bremse im "Fahrzeug Zelle".
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Warum wurde dieser Zellschutz- Mechanismus erst in diesem Jahrhundert erkannt?
Es gibt vieles, was uns ständig umgibt, aber von uns nicht wahrgenommen wird. Es ist zu nah, um es zu erkennen. Beginnen wir mit der Entdeckung der Null.
Die Null ist schwer zu begreifen. Den Römern war sie unbekannt. War das der Grund für den Untergang des römischen Reiches? Fest steht fest, dass die Null erst im Mittelalter von Indien über Arabien nach Europa kam. Sie trug wesentlich zur Erneuerung Europas bei. Die Null erlaubte die Entwicklung von Skalen, dadurch wurden die mathematischen Begriffe positiv und negativ möglich. Die Null ist ein "Nichts", das die Welt veränderte.
Mit einer ähnlich späten Entdeckung und späten wissenschaftlichen Auswertung haben wir es bei der Gravitation zu tun. Die Legende besagt, dass Isaak Newton ein Apfel auf den Kopf fiel. Das bewegte ihn zu der Frage, warum der Apfel nach unten fiel. Die Physiker rätseln noch heute, wie die Gravitation zustande kommt.
Dinge, liegen oft zu nah, um sie zu erkennen. "Cogito ergo sum" ist der Gedanke, mit dem der Philospoh Descartes auf sein eigenes "Sein" stieß.
Vitamin D ist die "Null" im System der DNA-Kopierbefehle. Das Phänomen Vitamin D wurde in seiner Tragweite bis vor kurzem von Wissenschaftlern nicht erkannt. Der Grund ist: Pausen sind auch im System der Zelle völlig unspektakulär. Das Aktive und Bewegte zieht den Blick auf sich, das Stille und Ruhende langweilt uns.
Neben den 7 Paradoxien die das Vitamin D zu einem anspruchsvollen Geheimnis machen gibt es also noch ein weiteres Phänomen, das zur verdunkelung beiträgt: Das Vitamin D-System "glänzt durch Nichtstun". Darin liegt seine Stärke: Ruhe in unser Zellsystem zu bringen.
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Vitamin D ist:
Uralt bekannt seit Milliarden Jahren: im Plankton der Ozeane.
Brennend neu wie der Sonnenstrahl: auf unseren Wangen.
Uralt, immer schon dagewesen und zugleich spürbar neu in den Momenten der Gegenwart:
...das ist die Qualität des ZEN.
Vitamin D - das ist das ZEN-Molekül in der Biochemie.
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Als eine weitere Provokation zum Denken ist dieses Bild gedacht:
Das bisherige Nebeneinander der verschiedenen Hormone wird in diesem Bild verlassen. Stattdessen gibt es einen Stoff, der alle Zellen lenkt:: Vitamin D.
Vitamin D ist das Zentralgestirn in diesem Bild der Biochemie:
Mit Vitamin D als Regulator findet ein geordneter "Stopp & Go" - Rhythmus der DNA-Ablesung statt: Das ist das Konzept, das ich als "Protectosteron-Theorie" zur Diskussion stelle.
Ohne Vitamin D verfallen die Zellen in blindwütige Vermehrung. Die Zellen erleben einen ungezügelten Zugriff auf die DNA.