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Wo beginnt die Hypercalciämie?

Haben Sie in ihrer Blutuntersuchung einen erhöhten Calcium-Wert im Serum? (Hypercalciämie, auch HyperKalziämie)

Hohe Calciumwerte werden im ärztlichen Alltag immer wieder beobachtet. Viele Labore bewerten dabei Werte von 2,60 mmol/l als krankhaft erhöht. Angesichts der meist fehlenden körperlichen Beschwerden stellt sich die Frage, was als oberer Grenzwert angesehen wird.

 

Hier sind einige Fundstellen aus der renommierten Datenbank pubmed.gov  zusammengestellt, die im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen den Normalwertbereich für Calcium nennen.

  • Lilly Research Laboratories, Eli Lilly and Company, Indianapolis, IN, USA.

...calcium value above the normal range but <11.0 mg/dl (2.75 mmol/l).
PMID 20953593

 

  • Department of Medicine, University of Melbourne, Melbourne, VIC, Australia.

No patient developed hypercalcaemia (corrected calcium > 2.6 mmol/L)
PMID 20565345

 

  • Centre de Recherche Croissance et Signalisation (INSERM U845), Université Paris Descartes, France.

Although several studies have reported worsening of PHPT phenotype (larger tumours, higher PTH levels, more severe bone disease) when vitamin D deficiency coexists whereas vitamin D supplementation in PHPT patients with a serum calcium level<3 mmol/L has been shown to be safe (no increase in serum or urinary calcium) and to decrease serum PTH concentration, that many physicians are afraid to give vitamin D to already hypercalcemic PHPT patients.
PMID 20398761

 

  • Department of Endocrinology, Postgraduate Institute of Medical Education and Research, Chandigarh, India.

RESULTS: In the first patient, from India, mean +/- SD serum calcium was 2.6 +/- 0.32 mmol/l (reference range 2.12-2.74 mmol/l)
PMID 18284640

 

  • Department of Internal Medicine, Amiens Nord Hospital, Amiens, France.

patients had hypercalcemia (>2.75 mmol/L).
PMID 19282700

 

  • Department of Nutritional Sciences, University of Toronto, Toronto, Canada.

nor exceeded reference values for any participant (2.1-2.6 mmol
PMID 17823429

Fazit über den Caclium-Normbereich:

Auch wenn im allgemeinen ein Wert von 2,60 als Obergrenze zur Hypercalcämie (engl: Hypercalcemia) von unseren Laboratorien genannt wird, so werden Werte bis 2,75 von vielen Instituten ebenfalls als normal angesehen. Von einer Forschergruppe aus Paris keine Gefahr gesehen sofern Calcium unterhalb von 3,00 mmol/l bleibt.

Somit gibt es keine relevanten Quellen, die im Bereich von 2,60 bis 3,00 mmol/l Calcium eine Gefahr beschreiben.

Worin liegt die Bedeutung eines höheren Grenzwertes für Calcium?

Beginnen wir beim Vitamin D - dem "Chef" des Calciums. Angesichts der überwiegend schlechten Vitamin D Spiegel in der deutschen Bevölkerung sind hierzulande die Normalwerte für Vitamin D zu niedrig. Es ist in der Vergangenheit stets einfacher gewesen, Normgrenzen anhand der statistischen Verteilungskurve zu fixieren als zu erforschen, bei welchen Werten tatsächlich Krankheiten auftreten. So werden Normalwerten (Referenzwerte) festgelegt, die verzerrt sind.

Eine verminderte Sterblichkeit bei höheren Werten sollte jedoch Anlass sein, die Normalwerte für Vitamin D nach oben zu korrigieren.

Da über Vitamin D die Aufnahme von Calcium reguliert wird, ist ein Anstieg des Calcium-Spiegels möglich, wenn Vitamin D normalisiert wird. So kommen auch Calcium-Werte im Bereich von 2,6, 2,7 oder 2,8 mmol/l zu Stande.

Überschreitungen im Bereich von 2,60 bis 2.99 sind oft die Folge einer besseren Versorgung mit Vitamin D sein können. Ein Risiko für den Menschen ist in diesem Zusammenhang nicht zu erkennen. Lassen Sie sich also von einem erhöhten Calcium-Wert nach Vitamin D-Gabe nicht verschrecken. Auch "Verkalkung" und Arteriosklerose werden durch diese Werte nicht ausgelöst.

Ein gesteigertes Risiko für Verkalkungen besteht vielmehr bei besonders niedrigen Werten von Vitamin D, die niedriger als 20 ng/l liegen (1), (2). Der Grund  für eine gesteigerte Arteriosklerose bei schlechter Vitamin D-Versorgung liegt darin begründet, dass bei fehlendem aktiven Vitamin D (Calcitriol) die zerstörenden entzündlichen Prozesse an der Innenhaut der Gefäße nicht genügend gehemmt werden.

Daher gilt:

Vitamin D-Spiegel normalisieren und dabei von einem leicht erhöhten Calcium bis 2,99 nicht irritieren lassen.

"Verkalkung" ist eine typische Gefahr schlechter Vitamin-D-Spiegel.


(1)

Low serum zinc concentrations predict mortality in patients referred to coronary angiography.

Pilz S, Dobnig H, Winklhofer-Roob BM, Renner W, Seelhorst U, Wellnitz B, Boehm BO, März W.

Br J Nutr. 2009 May;101(10):1534-40. Epub 2008 Oct 24.PMID: 18947439 [PubMed - indexed for MEDLINE]Related citations

(2)

Low serum levels of 25-hydroxyvitamin D predict fatal cancer in patients referred to coronary angiography.

Pilz S, Dobnig H, Winklhofer-Roob B, Riedmüller G, Fischer JE, Seelhorst U, Wellnitz B, Boehm BO, März W.

Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2008 May;17(5):1228-33. Epub 2008 May 7.PMID: 18463400 [PubMed - indexed for MEDLINE]Free ArticleRelated citations

 

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